Vom Heilsein im Ganzen

Gesundheit sollte nicht isoliert betrachtet werden. Nicht auf lokale Synptomatik begrenzt.

Genausowenig wie man es mit Heilmitteln und Heilungsmöglichkeiten tun sollte.

Auf der Suche nach einem tieferen Verstehen ist es notwendig, Dinge und Sachverhalte auseinanderzunehmen, zu studieren und ihnen auf den Grund zu gehen.

Und genauso wichtig ist es,  wieder zurückzukehren und die Dinge erneut miteinander zu  verbinden.

Solve et coagula – löse und verbinde. So lautet eine alte alchemistische Formel.

Es musste schon einen Grund haben, weshalb die Heilkunst in der Antike bei den Priestern lag. Genauso wie es einen Grund haben wird, dass wir als Individuen heute aufgefordert sind, vermehrt selbst die Verantwortung für uns und unsere Gesundheit zu übernehmen. Selber mit zu entscheiden, welche Massnahmen wir treffen und zu welchen Mitteln wir greifen, um unser Gleichgewicht – wenn es aus der Balance geraten ist – wieder herzustellen.

Wir sind gewachsen. Wir sind als Menschen einen weiten Weg gegangen. Haben tiefe Erfahrungen gemacht. Erkenntnisse erhalten. Gelernt und sind immer noch am Lernen.  Die Aufgaben verändern sich.

Die Herausforderung der wissenschaftlichen Forschung, auch im gesundheitlichen Bereich, liegt  in der Öffnung für das grössere Ganze.

Um Neues zu entdecken muss der  Blick notweniger Weise oft tief ins Detail gehen, in das „auseinandernehmen“, in eine isolierte Betrachtung. Das kann zu wunderbaren Erkenntnissen führen. Die Herausforderung liegt darin, sich nicht darin zu verlieren und aus dieser isolierten Betrachtung wieder aufzutauchen. Zusammen mit dem Neuen.  Die Teilerkenntnisse im Ganzen  integrieren.

Die selbe Vorgangsweise lässt sich interessanter Weise auch  auf die Bereiche der Selbsterfahrung, der Persönlichkeitsentfaltung und Bewusstseinsbildung übertragen.  In dem Masse wie wir Erkenntnisprozesse durchlaufen und oft im Detail auf Sachverhalte hinschauen müssen,  geht es anschliessend auch hierbei um das Wiederauftauchen und um das Integrieren des Erkannten in unser gesamtes Gefüge.

Die Zeitqualität dieser Tage lässt uns jedoch hoffnungsvoll sein.  Trotz aller Unruhen und Chaos im äusseren Geschehen.  Nicht immer ist  das Wesentliche  dem physischen Auge sichtbar.  Man sieht nur mit dem Herzen gut, stellte schon Saint Exupery fest.  Daran hat sich nichts geändert.

Auf unserem Weg durch die Geschichte scheinen wir an einem Kreuzungspunkt angekommen, an dem gute Möglichkeiten bestehen, dass sich Kreise und äonenlange Trennungen wieder schliessen  und vereinen. In vielen Bereichen, im Inneren und im Äusseren.

Ein gesunder Körper setzt einen gesunden Geist und eine gesunde Seele voraus. Das eine bedingt das andere und spiegelt das jeweilige. In unserer Befindlichkeit haben wir immer die Möglichkeit zu erkennen, wo Schwächen in unserem System vorhanden sind.

Rechte Ernährung, rechtes Denken, rechte Sprache, Gleichgewicht zwischen Bewegung und Ruhe, rasten und fasten.

Diese Kenntnisse sind in allen alten Kulturen verankert, in der chinesischen, in der indischen und in vielen anderen, einfacheren, von denen wir vielleicht gar nichts wissen.

In frühen Zeiten,  als  PriesterInnen noch HeilerInnen waren, suchten die Menschen die Tempel auf für Heilung und Gesundung an  Körper, Geist und Seele. Man bezog auch die spirituellen Welten mit ein,  die Wirklichkeit des Geistigen war im elementaren Verständnis und im Alltag tief verankert.

Mit Hippokrates um 370 v. Chr. begann die naturwissenschaftliche Betrachtung, eine für damals neue Naturphilosophie, die sich aus Diagnose, Therapie und Prognose zusammensetzte. In den anschliessenden Jahrhunderten wuchs das anatomische, pharmakologische und chirurgische Wissen.

Im Mittelalter, bis ins 16. Jhdt., übernahmen Gelehrte, unter ihnen der berühmte Arzt Avicenna, die medizinischen Traditionen und bereicherten sie enorm mit ihrem Wissen und ihren Fachkenntnissen. Sein historisch medizinisches Fachbuch „Kanon der Medizin“ war bis ins 19 Jhdt. ein nicht wegzudenkendes Grundlagenwerk .

Im 17. Jahrhundert begann das Zeitalter der wissenschaftlichen Medizin.

Das 20. Jahrhundert war geprägt von einem enormen Wissenszuwachs in den Bereichen der Gesundheit und von fachlichen Spezialisierungen. Gleichzeitig war die ausklingende Zeit des 20. Jhdt auch der Beginn der Rückbesinnung auf die Naturheilkunde und das erneute Einbeziehen von deren einzigartigen nebenwirkungsfreien Fähigkeiten.

Das 21. Jhdt leitet die Energiemedizin ein, energetische und transformative Therapien die im Feinstofflichen fussen und das Bewusstsein für das Einbeziehen der Seele und des Geistes in die Heilungsprozesse wieder sensibilisieren.

Alles ist eins – eine beliebte und vielzitierte Aussage der letzten Jahre.

Selbst wenn wir erst noch im Begriff sind, die Tiefe dieser Aussage nachzuvollziehen – sie ist in jedem Fall ein Hinweis und eine Erinnerung an etwas Grösseres, in und um uns, das wartet – wenn es um Gesundheit und Heilung geht – wieder miteinbezogen zu werden.

Es gibt noch einiges zu tun. Wir sind auf dem Weg. Und wir sind nicht allein.

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